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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 26.10.2023:

„Wir suchen eine neue Form der Begegnung.“

Der Deutsche Bildungsserver als Veranstalter von Fachtagen
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Bildrechte: Gerd Altmann auf Pixabay

Das Team des Deutschen Bildungsservers lädt am 18. Januar 2024 Expert*innen zu einem Fachtag zum Thema „Künstliche Intelligenz (KI): Zukunft von Bildungsinformation und Wissenstransfer!?“ ein. In Fachbeiträgen und Workshops wird darüber diskutiert, wie Informationsportale der Zukunft sowie eine zukunftsfähige Wissensvermittlung mit KI aussehen sollen und welche Informationskompetenzen erforderlich sein werden, um KI-gestützt entstandene Informationen einschätzen zu können. Mit dem Fachtag erweitert der Deutsche Bildungsserver sein Aktivitätenportfolio und sucht über vielfältige redaktionelle Formate hinaus die Begegnung mit Expert*innen und Nutzer*innen.


Der Deutsche Bildungsserver (DBS) ist seit mehr als 25 Jahren der zentrale Internet-Wegweiser im Bildungswesen. Das von Bund und Ländern getragene Bildungsportal stellt qualitativ hochwertige, redaktionell gepflegte und geprüfte Informationsangebote zur Verfügung und verweist auf originäre Informationsangebote wie Beschlüsse, Statistiken, Curricula oder Rechtsvorschriften, die von Bund, Ländern, EU, Hochschulen, Schulen, Landesinstituten, Bibliotheken u. a. im Internet bereitgestellt werden. Seine Angebote richten sich an alle an Bildung Interessierte und Beteiligte, das Themenspektrum umfasst alle Bildungsstufen und -bereiche.

Ein neues Format
Im Januar 2024 startet der Deutsche Bildungsserver ein neues Format: In Zukunft will er regelmäßig einen Fachtag ausrichten. „Wir suchen eine neue Form der Begegnung“, erklärt Doris Hirschmann, eine der Interimsleiterinnen des DBS, und ergänzt: „Über das Informationsportal und den virtuellen Austausch hinweg, wollen wir uns zukünftig mit Kooperationspartner*innen, Expert*innen und Nutzer*innen auch direkt über Themen auseinandersetzen.“ Von dem Austausch sollen nicht nur die Besucher*innen des Fachtags profitieren, sondern auch das Team des Deutschen Bildungsservers selbst. „Wir erweitern durch die Fachgespräche auch unsere eigene Expertise“, ist Carolin Anda, Koordinatorin des angegliederten Innovationsportals und Redakteurin von Lesen in Deutschland, überzeugt.

Entstanden ist die Idee, einen Fachtag zu veranstalten, durch die Überlegung, sich einmal in einem anderen Licht zu präsentieren. „Wir wollen mit der bekannten Marke DBS in einem anderen Kontext auftreten, als Gastgeber einer Transfer- und Austauschveranstaltung in Erscheinung treten und damit unser Aktivitätenportfolio erweitern“, berichtet Luca Mollenhauer, Themenverantwortlicher für den Bereich „Digitale Bildung / Digitale Infrastrukturen“ am Deutschen Bildungsserver. Der Fachtag soll entsprechend der Strategie des Deutschen Bildungsservers auch als Transferinstrument dienen. „Mit dem Fachtag möchten wir unsere Transfermöglichkeiten weiterentwickeln, indem wir über den Portalbetrieb und unsere herkömmlichen Informationsformate hinaus in die direkte Kommunikation und den unmittelbaren Kontakt mit den Nutzer*innengruppen treten. Mit dieser neuen Form des Austauschs und der Vernetzung wollen wir uns breiter aufstellen und auf verschiedenen Ebenen eine fortlaufende Auseinandersetzung über die Entwicklung von Informationspräsentation im Netz schaffen“, erläutert Doris Hirschmann.

Der Fachtag KI
Mit dem ersten Fachtag, der am 18. Januar 2024 im DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation in Frankfurt am Main zum Thema „Künstliche Intelligenz: Zukunft von Bildungsinformation und Wissenstransfer!?“ stattfindet, richtet sich der Deutsche Bildungsserver zunächst an einen Expert*innenkreis. „Unser erster Fachtag zum Thema KI wird ein Austausch unter Expert*innen rund um die Themen Informationsaufbereitung, Informationsportale und Informationswissenschaft sein. Aber das soll nicht durchgängig als Konzept so bleiben. In Zukunft wollen wir auch Fachtage für Bildungspraktiker*innen und Nutzer*innen von Informationssystemen veranstalten, um mit allen Bildungsbeteiligten ins Gespräch zu kommen“, so Doris Hirschmann.

Das Thema Künstliche Intelligenz wurde gewählt, weil es „das zurzeit meist diskutierte Thema ist, sich rasend schnell entwickelt und man abwägen und verstehen will, inwieweit es Informationsinstrumente in der Zukunft beeinflusst“, klärt Doris Hirschmann auf. „Uns interessiert auch, wie sich redaktionelles Arbeiten durch KI verändert, wo die Vorteile in ihrer Nutzung liegen, aber wo man doch nicht auf redaktionelles Arbeiten von Redakteur*innen verzichten kann“, ergänzt Carolin Anda. Einen Anstoß gab auch der KI-Dienst Bing Chat, der rund um den hessischen Wahlkampf viele Fehlinformationen verbreitet hat. „Das war für uns ein weiterer Punkt, das Thema ‘Wie KI Informationsinstrumente in Zukunft beeinflussen kann’, sofort aufzunehmen und einen Fachtag dazu zu veranstalten“, macht Doris Hirschmann deutlich.

Input durch Impulsvorträge
Starten wird der Fachtag mit zwei Impulsvorträgen, für die bewusst konträre Positionen gewählt wurden. Die Keynote von Prof. Dr. Seufert, Universität Ulm, „Lernkompetenz und KI-Kompetenz als zentrale Zukunftskompetenzen fördern“ liefert einen ersten Impuls mit dem Fokus auf Wissenserwerb und Bildung mit KI. In ihrem Vortrag geht es um die enge Verknüpfung von Lernkompetenz und KI-Kompetenz. Es wird dargestellt, wie diese Kompetenzen miteinander verbunden sind und warum sie in Kombination eine starke Grundlage für die zukünftige Lern- und Arbeitswelt bilden. Auch Chancen und Risiken des Einsatzes von KI für Bildungsprozesse werden aufgezeigt. Der Vortrag von Prof. Dr. Bittner, Universität Hamburg, „KI in der Wissens- und Kreativarbeit: Einordnung von Potenzialen und Grenzen“ veranschaulicht Strategien zum erfolgreichen Einsatz von KI-Modellen wie von GPT erzeugte Texte oder Bilder, zeigt aber auch, dass KI die Rolle menschlicher Gestaltung und Kontextualisierung nicht ersetzen kann. Demzufolge müssten realistische Erwartungen an generative KI gestellt werden: Sie sollte als ein weiteres Werkzeug zur Unterstützung kreativer und wissensbasierter Prozesse betrachtet werden, das von Menschen gelenkt und kritisch beurteilt wird.

Austausch in Workshops
Anschließend geht es in vier Workshops in den gemeinsamen Austausch, hier sollen Ideen für Informationsportale und Transferkonzepte der Zukunft diskutiert werden. „In den Workshops wird das Thema KI unter unterschiedlichen Aspekten reflektiert“, fasst Doris Hirschmann zusammen. Der Workshop „KI und Bildungsserver - Wie passt das zusammen?“ beschäftigt sich mit Weiterentwicklungspotenzialen des Deutschen Bildungsservers (DBS). Es werden Ansichten über Chancen und Risiken einer Zukunft der KI im Alltag vorgestellt und als Grundlage für Ideen zur Weiterentwicklung des DBS herangezogen. Im Workshop „Vom Informations- zum Assistenzsystem: KI im Kontext bestehender Informationsinfrastrukturen“ werden mögliche Auswirkungen generativer KI auf klassische Informationsinfrastrukturen in den Blick genommen. Insbesondere das disruptive Potenzial von generativen KI-Sprachmodellen, die mit der Einführung von ChatGPT seit November 2022 einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sind, wird diskutiert. Der Workshop „Das ist doch nicht wahr!? Wie Fachcommunities helfen, KI für Bildung zu trainieren und OER zu verbreiten“ behandelt das Thema der Halbwahrheiten und Falschinformationen, die von KI zum Teil erfunden werden. Und im Workshop „Künstliche Intelligenz und Suchmaschinen-Optimierung (SEO)“ gibt es einen Überblick über aktuelle Entwicklungen im Bereich KI und SEO sowie Übungen zur Nutzung von KI-Tools für die Suchmaschinenoptimierung. Der Fachtag schließt mit einer Präsentation der Ergebnisse aus den Workshops und einem Schlussplenum mit allen Referent*innen und Moderator*innen.

Netzwerkbildung
Für die Zukunft wünscht sich das Team des Deutschen Bildungsservers, dass sich das neue Format als Plattform etabliert und noch viele Fachtage folgen, auf denen Nutzer*innen, Praktiker*innen und Expert*innen aktuelle Themen diskutieren. „Wir wollen ein Netzwerk aus Expert*innen und Interessierten aufbauen, das sich regelmäßig zum Austausch trifft“, bestätigt Carolin Anda. Damit die Teilnehmenden schnell in Kontakt treten, sollen die Fachtage mit einem lockeren Speeddating beginnen. In wenigen Minuten können sich die Teilnehmenden dann themenspezifisch, aber ungezwungen miteinander austauschen, Barrieren abbauen und kennenlernen.

Autor(in): Petra Schraml
Kontakt zur Redaktion
Datum: 26.10.2023
© Innovationsportal

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