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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 02.04.2020:

„Frauen sollen den digitalen Wandel in Deutschland aktiv mitgestalten.“

BeSt F:IT - Virtuelles IT-Berufs- und Studienorientierungsangebot für Mädchen
Das Bild zum Artikel
Bildrechte: BeSt F:IT

Wie vielfältig IT-Jobs in und um Hildesheim und Hannover sind, erfahren Schülerinnen der Jahrgangsstufen 9 bis 13 aus allen Schulformen bei der digitalen Berufs- und Studienorientierungsplattform BeSt F:IT. Online können sich Mädchen und junge Frauen hier über die Berufswege von Informatikerinnen und Informatikern informieren, die Welt der IT kennenlernen und eigene Talente entdecken.


Berufe in den Bereichen MINT - Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik - sind spannend und lukrativ vergütet, doch zahlreiche Stellen sind unbesetzt. Auch werden sie nach wie vor von Männern dominiert. Weibliches Fachpersonal fehlt, die ungenutzten Potenziale der Branche sind groß. Inzwischen gibt es zahlreiche Initiativen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, mehr Frauen für MINT-Berufe zu gewinnen. Denn es ist nicht nur wichtig, junge Talente für den Bereich der Informationstechnologie (IT) zu akquirieren, damit dem drohenden Fachkräftemangel etwas entgegenzusetzen und die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen und Regionen zu sichern, sondern auch, jungen Frauen gute berufliche Perspektiven zu ermöglichen.

„Erfolg mit MINT - Neue Chancen für Frauen“

Im Juni 2008 wurde der Nationale Pakt für Frauen in MINT-Berufen geschlossen. Unter dem Motto „Komm, mach MINT“ zeigt er jungen Frauen auf, wie die heutige MINT-Berufswelt aussieht und welche Chancen sich für sie eröffnen. Mit der Förderlinie „Erfolg mit MINT - Neue Chancen für Frauen“ hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sein Engagement verstärkt, hochqualifizierte weibliche Nachwuchskräfte für MINT-Berufe, insbesondere für die der Informationstechnologie, zu gewinnen. Frauen sollen den digitalen Wandel in Deutschland aktiv mitgestalten. In der Förderlinie geht es auch darum, regionale Verbünde zu initiieren und zu stärken, die die Effizienz bereits bestehender Angebote zur Förderung von Frauen in MINT-Berufen steigern. Das BMBF hat von 2017 bis 2020 insgesamt 22 Millionen Euro für die Förderung entsprechender Projekte zur Verfügung gestellt. Bildungs- und Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Vereine, Verbände und weitere MINT-Initiativen konnten sich mit ihren Konzepten und Ideen einbringen. 50 Projekte werden gefördert, darunter Angebote zur akademischen Berufs- und Studienwahlorientierung für junge Frauen, Coaching- und Vernetzungsangebote für Studentinnen, Berufseinsteigerinnen und Young Professionals sowie Projekte, die zielgerichtet Frauen für Berufsfelder der neuen Hightech-Strategie bewerben.

Das Projekt BeSt F:IT

Eins der geförderten Projekte ist BeSt F:IT, das vom 01. März 2017 bis zum 28. Februar 2020 von einem achtköpfigen Team um Professor Ralf Knackstedt vom Institut für Betriebswirtschaft und Wirtschaftsinformatik der Universität Hildesheim entwickelt wurde und Schülerinnen der Jahrgangsstufen 9 bis 13 aufzeigt, wie vielfältig Jobs in der IT-Branche sind. Dafür vereint BeSt F:IT drei erfolgreiche Elemente einer gender- und diversitätsgerechten IT-Berufs- und Studienorientierung: Identifikationsangebote, Erprobung IT-bezogener Tätigkeiten und Stärkung eines positiven Selbstkonzepts.

Im Mittelpunkt des Vorhabens steht eine Berufs- und Studienorientierungsplattform, mit der Mädchen und junge Frauen zwischen 15 und 18 Jahren, zu einem Zeitpunkt, an dem ihr Interesse an IT in der Regel abnimmt, mit einem interaktiven Ansatz für (regionale) IT-Ausbildungsberufe und IT-Studiengänge motiviert werden. Dabei soll deutlich werden, dass IT weder ausschließlich auf abstrakten Techniken aufbaut noch nur von Jungen absolviert werden kann.

Die digitale Berufs- und Studienorientierungsplattform

Auf der Plattform präsentieren sich „Rollenmodelle“, überwiegend weibliche IT-Fach- und Führungskräfte aus der Region Hildesheim/Hannover, per Videoclip und bieten realistische Einblicke in ihren Arbeitsalltag. Eine von ihnen ist Kristin Kutzner, Wirtschaftsinformatikerin der Universität Hildesheim, die über ihren Bildungsweg und Berufseinstieg spricht und damit jungen Frauen Mut macht. Viele Heranwachsende wissen gar nicht so genau, was sich hinter dem Begriff Informationstechnologie alles an beruflichen Möglichkeiten verbirgt, und erkennen erst beim Ansehen der Videos, das die Branche auch für sie etwas sein könnte. Neben diesem Identifikationsangebot gibt es für die Schülerinnen die Möglichkeit, verschiedene Felder der IT aktiv anhand von Übungsmodulen selbst auszuprobieren. Dabei wird ihr Bewusstsein für eigene Fähigkeiten und Talente gestärkt, und vorhandene Kompetenzen können ausgebaut werden. Im Modul „Assessment“ schließlich können sich die Schülerinnen ein auf ihre IT-bezogenen Kompetenzen zugeschnittenes Feedback abholen.

Mit der Plattform leistet BeSt F:IT einen wertvollen Beitrag zur Sichtbarmachung der Rollenvielfalt von Frauen ebenso wie zur Vielfalt von IT-Berufen. Schülerinnen werden für die Informationstechnologie begeistert, Stereotype werden abgebaut: BEST F:IT stellt den Mädchen und jungen Frauen ein an ihren Lebenslagen orientiertes Instrument schulischer Berufsorientierung zur Verfügung, das einen Schwerpunkt auf eine bewusstere und positivere Selbsteinschätzung legt. Die Plattform ermöglicht es ihnen, im Rahmen der schulischen Berufsorientierung IT-Expertinnen kennenzulernen, Informationstechnik auszuprobieren und IT-bezogene eigene Fähigkeiten zu schärfen.

Die Kooperationspartner
Mit dem Fokus auf IT-Ausbildungsberufe und IT-Studiengänge in und um Hildesheim und Hannover stellt BeSt F:IT außerdem einen konkreten regionalen Bezug her und stärkt damit nicht nur den Auf- und Ausbau regionaler Zusammenschlüsse, sondern auch regionale, frauenfördernde Netzwerke. Dabei stützt es sich auf ein Netzwerk aus Multiplikator/inn/en und Kooperationspartner/inne/n, wie den Arbeitskreis Informationstechnologie mit über 35 Partnerunternehmen, die HI-REG Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hildesheim Region GmbH und die Robert Bosch GmbH.

Auf Seiten der Universität Hildesheim sind das Gleichstellungsbüro der Universität und das Institut für Betriebswirtschaft und Wirtschaftsinformatik (Abteilungen für Informationssysteme und Unternehmensmodellierung sowie Wirtschaftswissenschaft und Didaktik) beteiligt. Im schulischen Kontext kann das Projekt auf mehrere Schulen, auf die VHS Hildesheim sowie die dem Lehramtsstudium der Stiftung Universität Hildesheim angeschlossenen Kooperationsschulen zurückgreifen.

Schulen, die die Online-Plattform nutzen möchten, können sich bei Professor Athanassios Pitsoulis melden (E-Mail: bestfit@uni-hildesheim.de). Mit dem „Umsetzungsleitfaden für zukünftige Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner“ soll es außerdem auch anderen Regionen ermöglicht werden, „ihre“ BeSt F:IT-Plattform zu erzeugen.



Autor(in): Petra Schraml
Kontakt zur Redaktion
Datum: 02.04.2020
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