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Sontag, Christine

Selbstreguliertes Lernen am Ende der Grundschulzeit: Ausgangslage und Förderung im Unterricht.

h t t p s : / / n b n - r e s o l v i n g . o r g / u r n : n b n : d e : b v b : 3 5 5 - e p u b - 3 8 3 1 3 5Externer Link

In der vorliegenden Dissertation werden empirische Studien zum selbstregulierten Lernen (SRL) von Schüler/-innen am Ende der Grundschulzeit dargestellt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Situation hochintelligenter Schüler/-innen. Die Studien sind in vier Artikeln dargestellt und werden in einem Rahmenpapier zusammenfassend beschrieben. In der in Artikel 1 dargestellten Studie wurde untersucht, inwiefern Schüler/-innen der vierten Jahrgangsstufe SRL gegenüber anderen Lernzugängen präferieren und inwiefern sich diese Präferenz im Verlauf der vierten Klassen verändert, wobei ein besonderes Augenmerk auf möglichen Unterschieden zwischen hochintelligenten Schüler/-innen und ihren durchschnittlich intelligenten Peers lag. Analysen von Fragebogendaten (N = 368) zeigten, dass Viertklässler/-innen ohne systematische Förderung SRL nicht gegenüber anderen Lernzugängen präferierten und dass es im Laufe des vierten Schuljahres ohne systematische Förderung nicht zu bedeutsamen Zuwächsen kommt. Es zeigte sich kein Zusammenhang zwischen der Intelligenz und der Präferenz für SRL. Ausgehend von diesen Befunden wurde ein lehrergeleitetes Training zur Förderung selbstregulierten Lernens im Deutsch- und im Sachunterricht vierter Klassen durchgeführt, in dem die Schüler/-innen SRL beim Bearbeiten von Sachtexten trainierten. Während der siebenwöchigen Maßnahme lernten die Schüler/-innen zunächst ein Modell selbstregulierten Lernens sowie drei kognitive Textreduktionsstrategien kennen und übten anschließend alle Schritte selbstregulierten Lernens beim Identifizieren von Hauptaussagen in Sachtexten ein. In der in Artikel 2 dargestellten Studie wurde die Wirksamkeit der Maßnahme mit N = 763 Schüler/-innen aus 33 vierten Klassen untersucht. Ein Vergleich der beschriebenen Maßnahme zur Förderung selbstregulierten Lernens mit einem reinen Textstrategietraining und mit regulärem Unterricht zeigte die Überlegenheit der SRL-Fördermaßnahme. Schüler/-innen, die an der SRL-Fördermaßnahme teilnahmen, zeigten sowohl direkt nach dem Training als auch elf Wochen nach dem Training eine höhere Präferenz für SRL als Schüler/-innen in den beiden anderen Bedingungen. Zusätzlich war der Zuwachs an korrekt identifizierten Hauptaussagen im Trainingsverlauf bei Schüler/-innen, die an der SRL-Fördermaßnahme teilnahmen, größer als bei Schüler/-innen, die am reinen Textstrategietraining teilnahmen. In der in Artikel 3 dargestellten Studie wurde die Frage untersucht, ob auch hochintelligente und hochleistende Schüler/-innen von der SRL-Maßnahme im Unterricht in heterogenen Schulklassen profitieren. Dazu wurde ein Teildatensatz (N = 322) aus der in Artikel 2 beschriebenen Studie analysiert. Es zeigte sich, dass hochintelligente Schüler/-innen langfristig in Bezug auf die Präferenz für SRL vom Training profitierten und ihre Leistungen in der Trainingsaufgabe über den gesamten Trainingszeitraum hinweg verbesserten. Hochleistende Schüler/-innen profitierten sowohl kurz- als auch langfristig in Bezug auf die Präferenz für SRL vom Training. Sie steigerten ihre Leistungen in der Trainingsaufgabe vor allem in den ersten drei Übungswochen und blieben danach in ihren Leistungen auf hohem Niveau konstant. Trotz des Vorliegens wirksamer SRL-Fördermaßnahmen ist überraschend wenig darüber bekannt, aus welchen Gründen Schüler/-innen am Ende der Grundschulzeit den Prozess selbstregulierten Lernens nur unzureichend umsetzen. Derartiges Wissen könnte aber dazu genutzt werden, bestehende Trainingsmaßnahmen noch effektiver zu gestalten. Aus diesem Grund wurden in der in Artikel 4 dargestellten Studie mögliche altersspezifische Gründe für die suboptimale Umsetzung von Selbsteinschätzung und Zielesetzen, zwei SRL-Teilprozessen, untersucht. Insbesondere wurde untersucht, inwiefern ungenaue Selbsteinschätzungen und unrealistische Zielsetzungen mit Gedächtnisdefiziten und Wunschdenken zusammenhängen. Die Analyse von Daten aus Lerntagebüchern und Einzelinterviews mit N = 24 Viertklässler/-innen ergab bei insgesamt sehr guten Erinnerungsleistungen keine Zusammenhänge zwischen Gedächtnisdefiziten einerseits und ungenauen Selbsteinschätzungen und unrealistischen Zielsetzungen andererseits. Obwohl Wunschdenken insgesamt selten auftrat, zeigte sich in den Analysen ein Zusammenhang zwischen Wunschdenken und unrealistisch hohen Zielsetzungen. Im Rahmenpapier werden die Studien in einen größeren Zusammenhang eingeordnet. Basierend auf einem Überblick über den gemeinsamen theoretischen und empirischen Hintergrund und einer Zusammenfassung der einzelnen Artikel werden die zentralen Ergebnisse der Arbeit diskutiert. Dabei werden Schlussfolgerungen für die pädagogische Praxis dargestellt und Perspektiven für zukünftige Forschungsvorhaben aufgezeigt. (Orig.).

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