Suche

Gebärdensprache DGS-Button Leichte Sprache LS-Button
Erweiterte Suche

Ariadne Pfad:

Inhalt

Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 24.11.2022:

„Teilhabe an digitaler Gesellschaft muss ermöglicht werden.“

mediale pfade setzt sich für digitale Bildung ein
Das Bild zum Artikel
Bildrechte: mediale pfade

mediale pfade, der Verein für Medienbildung mit Sitz in Berlin, fördert Medienbildung und -kompetenz, um Menschen jeden Alters für das digitale Zeitalter zu befähigen. An Schulen und an außerschulischen Standorten bietet der Verein Workshops und Fortbildungen zur digitalen Bildung mit Fokus auf die Themenfelder politische Bildung, schulische Bildung, Nachhaltigkeit und (inter)kulturelle Bildung an.


Digitalisierung verändert unser Lernen und Lehren, unsere Arbeitswelt und das ganze gesellschaftliche Miteinander. Um Menschen jeden Alters mit digitalen Kompetenzen für eine gleichberechtigte Teilhabe auszustatten, fördert der Berliner Verein mediale pfade den Umgang mit digitalen Medien und neuen Technologien. Besonderes Augenmerk legt er auf aktuelle mediale Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die pädagogische Praxis und das politische und kulturelle Leben. „Wir denken, dass Medienpädagogik die Aufgabe hat, innovative Konzepte für einen kritisch reflektierenden Umgang mit neuen Technologien zu entwickeln. Anstelle einer abwehrenden oder bewahrenden Haltung gegenüber digitalen Medien fordern wir eine akzeptierende und konstruktive Perspektive. Zudem betrachten wir Kinder, Jugendliche und Erwachsene in unserer Arbeit nicht als reine Medienrezipierende, sondern als Mediennutzende, die ihre eigenen Potenziale auch in und über Medien entfalten und denen eine mündige Teilhabe an einer offenen, gerechten und solidarischen digitalen Gesellschaft ermöglicht werden muss“, so der Verein.

Ein vielfältiges Angebot
Das Angebot - die Konzeption und Durchführung von Workshops, Fortbildungen, Medienproduktionen, Vorträgen und Fachpublikationen - bewegt sich in den Themenfeldern (netz-)politische Bildung, schulische Bildung, Nachhaltigkeit und Umweltbildung sowie Medienbildung. Politische Bildung ist für den Verein mediale pfade im 21. Jahrhundert untrennbar mit digitalen, vernetzten Technologien verbunden. Netzpolitische Bildung sollte deshalb dazu beitragen, digitale Räume als Teil unserer Demokratie einzuordnen, um diese aktiv mitzugestalten. Jugendliche und Erwachsene müssten mit zeitgemäßen Bildungsformaten dazu befähigt werden, an gesellschaftlichen und politischen Prozessen aktiv teilzuhaben, Risiken und Missbrauch zu erkennen und die ihnen gebotenen Chancen zu ergreifen. Dabei geht Medienbildung für den Verein weit über die reine Vermittlung von Medienkompetenz hinaus und umfasst auch die Mitgestaltung unserer mediatisierten Welt.

Daneben führt mediale pfade auch Projekte zur Förderung (inter)kulturellen Verständnisses durch und will die Teilnehmenden dazu befähigen und ermutigen, Kunst und Kultur zu rezipieren und selbst schöpferisch tätig zu werden. Kreativität wird als wichtiger Beitrag verstanden, Vielfalt zu erhalten, zu beleben und eine offene Gesellschaft zu bilden. „In einer von visuellen Codes geprägten Gesellschaft ist dies ein Schlüssel, um Teil diverser Gemeinschaften zu sein und sich in ihnen einbringen zu können.“

Projekt „Jugend hackt“
Das vielfach ausgezeichnete Projekt „Jugend hackt“ ist ein Programm zur Förderung technikinteressierter Jugendlicher, die sich unter dem Motto „Mit Code die Welt verbessern“ für ihre Vision einer besseren Welt einsetzen. Gemeinsam mit der Open Knowledge Foundation Deutschland e. V. veranstaltet mediale pfade seit 2013 Hackathon-Events in neun deutschen Städten sowie in Schaffhausen in der Schweiz und in Linz, Österreich. Seit 2016 finden außerdem unter dem Titel „Vernetzte Welten“ Austauschformate gemeinsam mit dem Goethe-Institut statt. Bei den Events verbringen Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren ein Wochenende mit Hacken, Basteln und Programmieren für ihre Ideen von einer besseren Gesellschaft. Gemeinsam mit anderen werden Fähigkeiten ausgetestet und erweitert, wird sich vernetzt und ausgetauscht und ein Wochenende lang gemeinsam an Apps, Visualisierungen und Hardware-Projekten zu gesellschaftlich wichtigen Fragen gearbeitet. In kleinen Teams können eigene Projektideen entwickelt, umgesetzt und präsentiert werden. Unterstützt werden die Jugendlichen dabei von Mentor*innen und neuester Elektronik, der Maker*innen-Technik. 2019 wurde das Angebot um die „Jugend hackt“-Labs erweitert, die in Kooperation mit regionalen Partnern ein regelmäßiges Angebot in Form von Workshops zu bestimmten Themen bieten und in denen ebenso an eigenen Projekten zu gesellschaftlichen Themen gearbeitet wird.

MakerSpace - digitale Bildung in der Schule
In der Schule setzt mediale pfade Impulse, um schulische Bildung im digitalen Zeitalter neu zu denken. „Wir wollen Schulen und Lehrkräfte darin unterstützen, Lernorte für Kinder und Jugendliche zu kreieren, die neue Technologien und digitale Medien wie selbstverständlich einbeziehen. Unser Angebot zielt darauf ab, Neugierde für neue Inhalte zu wecken und den Schulalltag zu bereichern.“ Gemeinsam mit dem Partner Save the Children Deutschland e.V. richtete mediale pfade 2019 an der Partnerschule Gustav-Falke-Grundschule Berlin einen Bildungsmakerspace ein. In diesem Bildungsraum, der sogenannten Makerwerkstatt, wird der Umgang mit Lasercutter, Stickmaschine, 3D-Drucker und Lötstationen über einfache Zugänge mit Schüler*innen der 5. Klasse erprobt. Technologische Fähigkeiten wie der Einstieg in Elektronik, digitale Fabrikation und erste Schritte der Programmierung werden hier vermittelt. Parallel dazu geht es in der Medienwerkstatt um digitale Grundfertigkeiten einer altersgerechten Medienproduktion. Im Rahmen des Modellprojekts „MakerSpace“ werden auch allgemeine Empfehlungen zur Umsetzung einer Makerwerkstatt an Regelschulen in sozio-ökonomisch weniger privilegierten Umfeldern erarbeitet.

Nachhaltigkeit und Umweltbildung
Da für eine gerechte und solidarische Gesellschaft auch die Themen Nachhaltigkeit und Umweltbildung eine wichtige Rolle spielen, wird bei den Angeboten von mediale pfade das Bewusstsein für einen schonenden Umgang mit Ressourcen im Rahmen der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE) gestärkt. Das Projekt KlimaDatenSchule befähigt junge Menschen, durch die Auseinandersetzung mit Klimadaten und mithilfe digitaler Werkzeuge, Ideen und Projekte für wirksamen Klimaschutz in ihrem Umfeld umzusetzen. Deutschlandweit werden hierfür Schüler*innengruppen mit lokalen Klimaschutzinitiativen vernetzt, die im Vorfeld intensiv zum Themenfeld Klimadaten geschult wurden. „Daten und die Fähigkeit, Daten zu lesen, eröffnen jungen Menschen neue Wege, das komplexe Themenfeld Klimawandel und Klimaschutz zu verstehen, die Wirkung von Klimaschutzmaßnahmen zu erkennen, Zusammenhänge zu begreifen und selbst aktiv zu werden“, sind die Projektverantwortlichen überzeugt. Diese Datenkompetenz gezielt zu fördern ist das Hauptanliegen von KlimaDatenSchule. Von Anfang 2021 bis Ende 2023 werden 200 Schüler*innen mit unterschiedlichen Materialien und Tools dabei unterstützt, Klimadaten in ihrem lokalen Umfeld zu sammeln und auch andere Quellen zu nutzen. Sie messen zum Beispiel Treibhausgas-Emissionen (THG), den Baumbestand, den Anteil an Versiegelungsflächen oder das Mobilitätsverhalten vor Ort. Auf einer eigenen Webseite analysieren die Schüler*innen dann ihre Datensätze und entwickeln darauf aufbauend eigene datengestützte Klimaschutzprojekte.

Darüber hinaus unterstützt mediale pfade den Verein BildungsCent bei der Entwicklung eines Train-the-Trainer Programms, das Mitarbeiter*innen aus lokalen Klimaschutzinitiativen auf die Zusammenarbeit mit Schüler*innengruppen vorbereitet. Datenkompetenz und ihre Vermittlung ist auch hier der zentrale Baustein.




Autor(in): Petra Schraml
Kontakt zur Redaktion
Datum: 24.11.2022
© Innovationsportal

Ihr Kommentar zu diesem Beitrag. Dieser Beitrag wurde bisher nicht kommentiert.

 Weitere Beiträge nach Innovationsgebieten (Archiv).

Die Übernahme von Artikeln und Interviews - auch auszugsweise und/oder bei Nennung der Quelle - ist nur nach Zustimmung der Online-Redaktion von Bildung + Innovation erlaubt.

Die Redaktion des Online-Magazins Bildung + Innovation arbeitet journalistisch frei und unabhängig. Die veröffentlichten Beiträge bilden u. a. auch interessante Einzelmeinungen zum Bildungsgeschehen ab; die darin zum Ausdruck gebrachte Meinung entspricht nicht notwendig der Meinung der Redaktion oder des DIPF.

Inhalt auf sozialen Plattformen teilen (nur vorhanden, wenn Javascript eingeschaltet ist)

Teile diese Seite: